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Auto als Speicher

Auto als Stromspeicher nutzen - so kann es funktionieren

Die Akkus, die in Elektroautos verbaut sind, sind nichts anderes als große Batterien. Da sollte es eigentlich nur logisch sein, sie auch als Speicher zu verwenden und den Strom im Haus oder unterwegs zu nutzen.

Es klingt so simpel. Tagsüber produziert Ihre Solaranlage am Dach Strom. Was nicht verbraucht wird fließt direkt in den Batteriespeicher des E-Autos. Abends, wenn die Anlage keinen Strom mehr produziert, können Sie die Batterie im Auto anzapfen und somit den Strom im Haus wieder nutzen. Jetzt kommt allerdings der Haken: Damit letzteres funktioniert, muss Ihr Auto bidirektionales Laden ermöglichen. Das bedeutet, Ihr Auto muss nicht nur Energie aus einer Stromquelle aufnehmen, sondern auch die Energie zurück in ein Stromnetz senden können. Elektroautos fahren mit Gleichstrom. Im Haus verbrauchen wir allerdings Wechselstrom. Folglich muss die Batterie des Autos bidirektional ladefähig sein. Kurz gesagt, Sie muss wie ein Wechselrichter funktionieren, der den Strom bei Bedarf umwandelt. Nur so kann man das Auto auch zum Laden und nicht nur zum Fahren benutzen. Zusätzlich benötigt man eine bidirektionale Ladestation, die als Vermittler zwischen dem Fahrzeug und dem Stromnetz agiert, indem sie die Energieströme regelt. Dazu ist ein Kabel notwendig, das in kürze große Strommengen transportieren kann. 

 

Auto als Stromspeicher nutzen – Diese Technologie steckt dahinter 

Japanische Unternehmen wie Mitsubishi haben ihre E-Autos schon länger für bidirektionales Laden gerüstet. Dort versorgen Batterien von E-Autos Haushalte mit Strom. 

Aktuell klappt das nur mit dem japanischen CHAdeMO-Standard. Ein Anschluss, der eine Ladeleistung von mehr als 50 kW ermöglicht. Dafür benötigt die Ladestation einen DC Charger. Komponenten wie Solaranlage, Wallbox, Speicher, Ladekabel und Stecker müssen die Smart-Grid-Technologie unterstützen. So kann man genau verfolgen, wie viel Strom wohin fließt und automatisch steuern, wohin er in welchem Moment fließen soll. In Automodellen wie dem Nissan Leaf oder dem Hyundai Kona Electric nutzt man bereits die sogenannte Vehicle-to-Grid-Technologie, mit der man sogar aktiv am Strommarkt teilnehmen kann. Diese intelligente Ladetechnologie ermöglicht die Kommunikation zwischen Fahrzeug und Stromnetz. Das bedeutet das Auto ist wie ein intelligenter Stromspeicher mit dem Netz verbunden und kann jederzeit automatisch Energie abgeben und aufnehmen und so aktiv dazu beitragen, dass ein Stromnetz nicht überlastet.  

Ganz wichtig für die Unterscheidung ist aber folgendes: Bidirektionales Laden meint nur generell das Laden in zwei Richtungen. Vehicle-to-Grid (V2G) bezieht sich ausschließlich auf das Entladen und das Zurückführen von Energie aus der Fahrzeugbatterie in das öffentliche Netz. Damit lässt sich faktisch Geld verdienen. 

 

Mit diesen Autos funktioniert die Technologie bereits 

  • Mitsubishi Eclipse Cross Plug-in-Hybrid. 

  • Nissan e-NV-200. 

  • Honda e. 

  • Kia Soul Electric. 

  • Mitsubishi i-MiEV / Citroën C-Zero / Peugeot iOn. 

  • Mitsubishi Outlander. 

  • Nissan LEAF. 

  • Hyundai Ioniq 5 

  • Kia EV6 

  • Citroën C-Zero 

  • Ford F-150 Lightning 

  • Fisker Ocean 

  • Peugeot iOn 

  • Renault Mégane E-Tech 

Die deutschen Hersteller sind noch nicht so weit aber dicht auf den Fersen. Neben Sono Motors will auch Volkswagen nachziehen. Außerdem gibt es einen Feldversuch mit einem für V2G umgerüsteten BMW i3. Auch Porsche testet die Technologie an seinen elektrischen Modellen. 

 

Das sind die Vor- und Nachteile vom Auto als Stromspeicher 

Wo es viele Vorteile und Fortschritte gibt, entstehen auch immer wieder einige Nachteile. Diese sehen wir uns im Folgenden an. 

 

Vorteile 

  • Eigenverbrauch im Haus erhöhen 

  • Unabhängigkeit von öffentlichem Netz steigt 

  • Strom effizienter nutzen 

  • Mobile Stromspeicher entlasten das Netz 

  • Backup bei Stromausfall 

  • Energiekosten senken 

  • Beitrag zu nachhaltiger Energieversorgung leisten 

  • Gegenseitige Pannenhilfe mit anderen E-Autos 

 

Nachteile 

  • Standards noch nicht festgelegt 

  • Auswirkungen auf die Qualität und Lebensdauer der Autobatterie noch nicht geklärt 

  • Garantieanspruch nicht geklärt 

 

Fazit

In der Theorie klingt das Auto als Batteriespeicher gut. In der Praxis funktioniert es bisher nur mit einigen asiatischen Modellen. In Deutschland ist es noch gar nicht möglich. Wenn E-Autos in Zukunft als Batteriespeicher funktionieren sollen, muss der Wert eines Autos nicht nur an den gefahrenen Kilometern, sondern auch an den Ladezyklen gemessen werden. Danach richtet sich auch die Garantieleistung der Hersteller. 

Eine Autobatterie schafft in der Regel mindestens 1000 Ladezyklen, ehe sie langsam an Speicherfähigkeit verliert. Bei manchen Modellen funktionieren sogar bis zu 3000 Zyklen. 

Im Grunde muss man für bidirektionales Laden immer den Einzelfall betrachten. Wie viel ein Haushalt verbraucht, wie viel gespeichert, wird, wie oft man das Auto benutzt. Sobald die Technologie auch in Deutschland angekommen und etabliert ist, bietet die Batterie eine E-Autos eine echte Alternative zum fix installierten Solarspeicher. 

Bis das soweit ist, empfehlen wir als optimale Lösung, das Haus neben der Solaranlage mit einem Batteriespeicher und einer Wallbox auszustatten und alle Komponenten mit smarten Energiemanagern zu verbinden. So kann der Stromfluss jederzeit kontrolliert, automatisch gelenkt und bedarfsgerecht verteilt werden. 

 

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