Welche Module sind besser poly- oder monokristalline Module?
li. Monomodul, re. Polymodul
Der wesentliche Unterschied zwischen poly- und monokristallinen Photovoltaikmodulen ist der verwendete Zelltyp bzw. der optische Unterschied der beiden Zelltypen. Vom Aufbau sind beide Modultypen identisch. Anders als die vorherrschende Meinung stimmt es nicht, dass monokristalline Module mehr Ertrag liefern. Richtig ist, dass es durch die höhere Leistungsdichte Monomodule mit höheren Leistungen bei gleicher Modulgröße gibt, womit man letztlich auf gleicher Fläche mehr Ertrag erwirtschaftet kann. Bei direktem Vergleich, leistungsgleicher Module, erwirtschaften beide Modultypen den identischen Jahresertrag.
Unterscheidungsmerkmale zwischen poly- und monokristalliner Module:
- Monomodule bzw. Monozellen haben eine höhere Lichtausbeute bei Schwachlicht als Polymodule.
- Monokristalline Zellen haben dadurch gegenüber polykristalliner Zellen eine etwas höhere Leistung bei gleicher Zellgröße.
- Optisch unterscheiden sich die Zellen heute nur noch gering. Polyzellen wirken eher blau, Monomodule dagegen schwarz oder dunkelbau. Bei älteren Zellen war der Unterschied wesentlich größer. Monomodule erkannte man durch die stark abgerundeten Ecken und Polyzellen durch die marmorierte Zellstruktur.
- Durch die günstigere Produktion kristalliner Zellen sind die Module etwas günstiger.
- Der Temperaturkoeffizent ist bei Polymodulen geringer als bei Monomodulen. Polymodule verlieren deshalb weniger Leistung als Monomodule bei steigenden Modultemperaturen.
Fazit: Beide Modultypen sind qualitativ vergleichbar und eine Entscheidung für das ein oder andere Modul kann man nach Kriterien entscheiden. Hat man beispielsweise nur eine sehr begrenzte Dachfläche, die man maximal nutzen möchte, sollte man sich für ein Monomodul entscheiden. Ist die Dachfläche mehr als ausreichend groß und steht die Wirtschaftlichkeit im Vordergrund kann man auch ein leistungsschwächeres und günstigeres Polymodul nutzen.
Was bedeutet die Leistungsgarantie bei Photovoltaikmodulen?
Üblicherweise bieten Hersteller von Modulen neben der Produktgarantie eine Leistungsgarantie. Diese Garantie besagt, dass das Modul nach einer Lebensdauer von 10 Jahren mindestens noch 90 Prozent, nach einer Lebensdauer von 25 Jahren mindestens noch 80 Prozent der anfänglichen Leistung liefern muss. Diese Leistungsgarantien sind freiwillige Leistungen der Hersteller und variieren im Detail von Hersteller zu Hersteller.
Sie gilt grundsätzlich nur dann, wenn die Leistungsminderung auf eine Degradation der Solarmodule zurückzuführen ist. Leisten die Solarmodule beispielsweise wegen Beschädigungen oder Verschmutzungen weniger, ist das kein Fall für die Garantie.
Tipp: Papier ist geduldig und es ist aufwendig eine Leistungsminderung nachzuweisen. Achte deshalb auf die Qualität der Produkte. Ein vermeintlich billiges Modul kann sich im Nachgang als sehr teuer herausstellen. Qualitätsprodukte liefern hingegen auch nach 25 Jahren weit mehr als die garantierten 80 Prozent.
Warum sinkt die Modulleistung bei höheren Temperaturen?
Die Photoltaikzelle besteht wie der Speicher im PC aus einer Halbleitertechnik, deren Leitfähigkeit mit zunehmender Temperatur schlechter wird. Das ist auch der Grund, warum Computer und Laptops mit einem Lüfter gekühlt werden. Bei den PV-Modulen wird diese Eigenschaft mit dem Temperaturkoeffizienten angeben.
Dieser liegt bei ca. 0,4 Prozent pro einem Grad. Die Nominalleistung der Module wird bei 25 Grad Umgebungstemperatur und bei 1.000 Watt Sonneneinstrahlung gemessen. Steigt die Temperatur um beispielsweise 10 Grad sinkt die Modulleistung um 4 Prozent, das sind bei einem 280 Watt-Modul 11,2 Watt. Die Temperatur steigt aber in der Regel wenn die Sonne scheint. Das heißt, die Leistung steigt im gleichen Verhältnis durch die höhere Einstrahlung. Scheint die Sonne an einem kühlen Frühlingstag mal richtig intensiv, dann wird die Leistung auch mal überschritten.
Wie groß und wie schwer sind Module?
Typische 60-zellige Photovoltaikmodule haben ein Maß von 1 m x 1,67 m x 40 mm Stärke und wiegen ca. 20 kg. Dieses Modulmaß hat sich in den vergangenen Jahren durchgesetzt und wird nahezu von jedem Modulhersteller mit mono- oder polykristallinen Zellen hergestellt. Die Modulaußenmaße ergeben sich durch die derzeit gängige 6+ Zoll Silizium-Zelle mit den Maßen 156 x 156 mm. Verschiedene Hersteller bieten noch weitere Maße an, die Leistung der Module ist proportional der Fläche:
- 60 zellige Module: 1 m x 1,67 m, 20 kg
- 54 zellige Module: 1 m x 1,48 m, 18 kg
- 48 zellige Module: 1 m x 1,33 m, 15 kg
Glas-Glas Module
Einzelne Hersteller, wie beispielsweise der Hersteller Solarwatt produzieren statt der typischen Glas-Folien-Module, Glas-Glas-Module, die eine noch höhere Lebenserwartung besitzen. Diese Module sind ca. 15 Prozent schwerer.
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